SwimRun Ratzeburg

Hallo Leute,

Leana, Birgt, Carsten und ich am Vorabend richtig guter Laune!

beim IRONMAN Maastricht konnte ich einige neue Leute aus dem Team SISU-training kennenlernen. Unter anderem Carsten und Birgit. Kurz nach dem Ironman kam Carsten auf mich zu, um mich zu fragen, ob ich Lust hätte, mit ihm einen SwimRun zu machen. SwimRun? Also irgendwie einen Triathlon ohne meine Lieblingsdisziplin? Nur schwimmen und laufen? Ich war skeptisch und neugierig zugleich und hab nach kurzer Überlegung einfach zugesagt. Zum Glück bevor ich mich intensiver mit den Strecken auseinandergesetzt denn bei insgesamt 5,5 Kilometer Schwimmen und 27 Kilometer Laufen hätte man sich auch mal ein paar Minuten mehr Zeit nehmen können. Egal. Zugesagt ist zugesagt und irgendwie war ich auch extrem gespannt.

Kurzum hatte ich noch Birgit für diesen spannenden Wettkampf begeistern können, die sich mit Leana auch gleich noch eine starke Partnerin ausgesucht hat. Somit war auch das Ziel von Carsten und mir klar: Schneller sein also die Mädels.

Ich gehe relativ unbedarft an das Thema SwimRun ran. Schwimmen und Laufen kann ich nicht so dramatisch sein. Zum Glück habe ich Carsten an meiner Seite, der solche Wettkämpfe schon öfter gemacht hat und mit sowohl mit Material als auch Erfahrung aushilft. Denn SwimRun, so muss ich dann doch feststellen, ist eine andere Sportart und nicht nur Triathlon ohne Rad fahren. Schwimmen mit Laufschuhen und Laufen mit Neo sind in diesem Fall also keine Anfängerfehler sondern wichtige und grundlegend Voraussetzung. Dass man dafür, insbesondere für eine solch lange Strecke, besondere Ausstattung benötigt versteht sich von selbst:

  • Ausrüstung für den Swim&Run Ratzeburg

    Schwimmbrille (hab ich selbst)

  • Badkappe (gibt’s vom Veranstalter)
  • Leibchen mit Startnummer (gibt’s vom Veranstalter)
  • Laufschuhe, am besten Crossschuhe (hab ich extra von 361 bekommen, vielen Dank dafür)
  • SwimRun- Neo, der im Übrigen nicht viel mit dem Traithlon Neo- gemeinsam hat (hab ich mir beim Aussteller Laufsinn aus Ulm auf der „Messe“ ausgeliehen)
  • Neoprenstulpen (die für zusätzlich Auftrieb am unteren Bein sorgen, damit die Füße mit den Schuhen nicht zu sehr absinken im Wasser
  • Gurt und Leine (mit dieser Leine ist man mit dem Partner verbunden und kann sich insbesondere beim Schwimmen ziehen)
  • Pullbuoy (wird mit einem Gummiband am Oberschenkel befestigt und zum Schwimmen als Auftriebeskörper zwischen den Beinen genutzt und zum Laufen einfach nach außen gedreht
  • Paddles (auf Paddles haben wir verzichtet, da sowohl Carsten als auch ich wohl keinen 5,5 Kilometer effektiv mit Paddles hätten schwimmen können – hallo Schulter!)

Als Unterkunft hatten wir uns den Alpakahof in der Nähe von Ratzeburg ausgesucht. Eine Wohnung mit 3 Zimmern für Carsten, Birgit & Leana sowie Stephi und mich. Eine schöne Unterkunft, die wir am Samstag Nachmittag beziehen bevor wir uns nach Ratzeburg zum Eisessen, zur Wettkampfbesprechung und Abendessen aufmachen. Ruckzuck geht der Abend vorbei und schon sitzen wir morgens gemeinsam in der Küche beim Frühstück. Draußen geht gerade die Sonne auf und es ist noch richtig kalt. Meine Motivation bei 8 Grad und Nebel in den See zu springen ist begrenzt vorhanden. Lieber würde ich zurück ins Bett, der Sonnenaufgang und ein Blick auf die Wetterapp lassen mich aber positiv in den Tag blicken. Und so fahren wir gemeinsam nach Ratzeburg um uns bei einer wirklich super organisierten Veranstaltung um kurz vor 8 Uhr an die Startlinie zu stellen. Insgesamt rund 30 Teams machen sich auf gleichzeitig auf den Weg, die meisten Teams hatten sich für die kürzere Strecke entschieden und wurden erst später auf die Strecke geschickt. Unsere Strecke teilt sich in insgesamt 17 Abschnitte auf, immer abwechselnd wird gelaufen und geschwommen. Die ersten 550 Metern zum See laufen wir zügig, gehen auf Platz 4 auf die erste Schwimmstrecke von knapp 1.000 Metern.

Ruas aus dem Wasser!

Leider hatten wir nie geübt mit Leine zu schwimmen, hatten aber vereinbart, dass Carsten beim Schwimmen die Führungsposition übernimmt. Durch die Leine konnte ich Carsten auf der einen Seite nicht verlieren, auf der anderen Seite war es extrem ungewohnt und ich musste mich erstmal so richtig zurecht finden. Die Leine läuft von meiner Hüfte unter dem Bauch, Brust und Gesicht nach vorne. Wichtig ist es vor allen Dingen, beim Armzug nicht über die Leine zu greifen. Das gelingt mit am Anfang nicht ganz so gut, trotzdem kommen wir gut voran und nach rund 16 Minuten können wir auf Platz 3 das Wasser verlassen und den längsten Laufabschnitt mit acht Kilometern in Angriff nehmen. Carsten schwimmt besser, beim Laufen habe ich leichte Vorteile und so treibe ich meinen Partner an und kommen echt super voran. Nach einem weiteren Schwimmen und einem recht langen Laufabschnitt geht es quer über den See 1.300 Meter zurück auf die Ostseite. Kurz vor dem Schwimmen können wir ein Team überholen, müssen die beiden beim Schwimmen aber ziehen lassen. Dafür holen wir ein anderes Team ein, es entsteht also kurz ein Kampf um Platz 2-4 den wir dann aber vorerst für längere Zeit wieder aus den Augen verlieren.

Jetzt wird es abwechslungsreich und nach langen Strecken zu Beginn wechseln Schwimmen und Laufen jetzt schneller. Es macht wirklich richtig viel Spaß und auch die Befürchtungen bewahrheiten sich nicht. Kein Kreislaufthema, kein Magenproblem und gute Wechsel. Einzig die Uhr überfordert mich etwas, denn bei jedem Wechsel gibt es so viel zu tun. Leine checken, Neo zumachen (den ich beim Laufen vorne öffne, Badekappe aufsetzen (die ich später bei den kurzen Strecken auch zum Laufen auflasse), Brille reinigen und aufsetzen, Pullbuoy positionieren, los schwimmen und nicht mit der Leine durcheinander kommen. So lasse ich die Uhr dann einfach weiter laufen, ohne jedes Mal die Lap-Taste zu drücken und somit die einzelnen Abschnitte aufzuzeichnen.

3. Rang in der Herrenwertung!

Nach 3 Stunden geht es vorbei am Start-Ziel-Bereich auf eine zusätzliche kleine Runde. Jetzt werden bei Carsten die Schritte merklich schwer und ich kämpfe beim Schwimmen mit müden Armen. Wir geben beide nochmal alles und kurz vor dem letzten Schwimmen können wir den 3. Platz übernehmen. Leider sind Jennifer Sommer und Detlef Stöckigt im Wasser deutlich stärker und trotz größter Anstrengung müssen wir den 3. Gesamtplatz wieder hergeben. Dass wir trotzdem das vorher optimistisch kalkulierte Ziel von unter 4 Stunden knapp erreichen können und in der Herrenwertung auf dem Podium landen, ist die Krönung einer phantastischen Erfahrung. Die Mädels kommen knapp 30 Minuten später als erstes Damenteam ins Ziel.

Ob ich mal wieder einen SwimRun mache? Ganz bestimmt. Vielen Dank auch an Peggy für den Neo und die Tipps um Vorfeld. Carsten, es war mir eine Freude diesen Wettkampf mit dir zu machen. Vielen Dank für die Organisation im Vorfeld, die Tipps und Ratschläge und die knapp 4 Stunden an deiner Seite!

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