Hallo Leute,
Eigentlich wollte ich dieses Jahr deutlich mehr Rennen in der Regionalliga machen. Warum weiß ich spätestens nach dem Wochenende in Bad Zwischenahn mit den Jungs der Triabolos. Um es vorweg zu nehmen. Es war ein grandioses Wochenende mit viel Spaß und einer Teamleistung, die echt Bock gemacht hat. Aber von vorne!
Am Samstag machen wir uns auf den Weg, Hendrik, Thormen, Johann, Ruben und ich. Fünf Leute für den am Samstag abend anstehenden Swim&Run und den am Sonntag folgenden Teamsprint. Das Format ist ein Garant für Laktat und Endorphine und gefällt mir vor allen Dingen weil es nicht viel mit dem Individuellen Gedanken beim Triathlon hat. Normalerweise kämpft jeder alleine für sich und liefert am Ende Punkte fürs Team ab. Bei diesem Wettkampf geht es darum, möglichst homogen aufzutreten und sich gegenseitig über das Limit zu pushen, zu schieben, zu drücken und anzufeuern. Gemeinsam starten, gemeinsam kämpfen und zusammen ins Ziel kommen!
Ein Teamsprint in zwei Etappen steht auf dem Programm. Am Samstagabend ein Swim&Run mit 500m Schwimmen und 3000m Laufen im Team als Grundlage für die Startreihenfolge am Sonntag. Am Sonntag ein Verfolgungsrennen über 750m Schwimmen, 27km Rad und 5,5 km Laufen mit den Abständen des Vortages. Unser Ziel war nach einem Blick auf die Gesamtwertung klar. Nach vorne geht nichts mehr, aber von hinten drücken die Jungs aus Itzehoe und Oldenburg.
Swim & Run Samstag
Am Samstag geht es mit der Anreise los, Stau schon direkt hinter Hamburg. Kein großes Drama, denn wir haben genug Zeit eingeplant für die knapp 200 Kilometer Fahrt. In Bad Zwischenahn angekommen besorgen wir uns erst noch einen kleinen Snack und shoppen etwas Verpflegung. Danach geht es für Hendrik zur Wettkampfbesprechung, ich beobachte noch den Nachwuchs bei den ersten Wettkämpfen des Tages bevor wir unsere kuschelige Unterkunft in der Jugendherberge beziehen.
Viel Zeit bleibt nun nicht mehr und bereit für den Swim&Run machen wir uns mit Neo und Laufschuhen auf den Weg zum Start. Wir diskutieren noch über die Taktik, aber außer Vollgas gibt es beim Massenstart nicht viele Alternativen. Sobald vier der fünf Athleten das Schwimmen beendet haben, darf das Team los. Der letzte aus dem Team darf noch hinterher rennen und ggfs. aufschließen. Es wird die Zeit des Vierten im Ziel gewertet. Ich hab nur ein Ziel: Nicht als Letzter des Teams das Schwimmen zu beenden. Alles Theorie, denn weil ein Gewitter nach dem nächsten über das Zwischenahner Meer zieht, wird der Swim&Run ersatzlos gestrichen. Leicht durchgefroren vom langen Warten und Rumsitzen gönnen wir uns einen Schluck Berliner Luft!
Teamsprint Sonntag
Nach dem Ausgall des Swim&Run musste eine neue Startreihenfolge her. So wurde entschieden, dass alle Teams nach der aktuellen Platzierung in der Gesamtwertung und mit jeweils 1 Minute Abstand auf die Reise geschickt werden. Aus dem Verfolgungsrennen wird also ein Kampf gegen die Uhr, den wir auf Platz 8 beginnen.
Das Schwimmen läuft für mich prima. Ich kann gut im Wasserschatten von Hendrik mitschwimmen. An der Wendeboje merke ich aber, dass Hendrik das Tempo nicht halten kann und suche mir einen Platz hinter Thormen. Kurz danach kommen die Jungs aus Itzehoe an uns vorbei. Mist, denn die waren eine Minute nach uns gestartet und sind in der Gesamtwertung nur knapp hinter uns. Ich steige als zweiter unseres Teams aus dem Wasser, happy, dass ich sehr gut mitschwimmen konnte. Ein Blick zurück offenbart aber nichts Gutes. Während Hendrik und Ruben direkt hinter mir sind ist von Johann nichts zu sehen. Es geht also zu viert los, das Rennen für Johann ist schon nach dem Schwimmen beendet und wir müssen nun definitiv alle durchkommen.
Auf dem Rad geht es gleich richtig zur Sache. Wir wechseln uns all 20 Sekunden an der Spitze ab, die anderen können die kurze Phase im Windschatten zur Erholung nutzen. Ich finde leider überhaupt nicht ins Rennen und kann meine Stärke auf dem Rad kaum im Sinne der Mannschaft ausspielen. Wie dünn das Brett ist, zeigt eine Situation in der zweiten Runde. Kurz vor einer kleinen Kuppe bin ich im Wind vorne und möchte vor dem Berg keine Unruhe rein bringen. Meine 20 Sekunden an der Spitze sind eigentlich um, ich drücke aber den Berg noch durch. Oben angekommen platze ich völlig und verpasse den kurzen Moment in dem ich mich im Windschatten wieder einreihen kann. Zack, sind die Jungs 5, 10, 15 Meter weg. Keine Chance mehr hinterher zu kommen und so müssen alle kurz rausnehmen um auf mich zu warten.
Der Wechsel zum Laufen klappt dann prima. Wenn ich im Triathlon irgendwas richtig gut kann, dann ist es Wechseln. Rad abstellen, Helm ab, Schuhe an und dann warte ich auf die Jungs. Das Laufen ist relativ schnell erzählt. Am Anfang kämpfe ich mit Krämpfen in beiden Waden, doch dann finde ich schnell meinen Rhythmus. Mit einem starken Lauf beenden wir das Rennen am Ende auf Platz 11, das reicht leider nicht ganz, denn wir rutschen im letzten Rennen der Saison noch auf den 9. Gesamtrang. Trotzdem sind wir extrem zufrieden und wollen uns im nächsten Jahr weiter verbessern. Die Entwicklung der Mannschaft in den letzten Jahren ist wirklich beeindruckend. Ein besonderer Dank an Hendrik, der als Captain hoffentlich auch im nächsten Jahr das Ruder in der Hand hält.